Vision Lebenstraum Blog

Schamanische Familienaufstellung

Ich war gerade 16 Jahre alt. Hatte keine Ahnung, was mich erwartet. Aber ich ging damals -meiner Mama zuliebe- zu einer Familienaufstellung. Ca. 14 Leute, ein geschlossener Raum, ohne offene Fenster. Jemand fragte mich, ob ich ihre Großmutter mütterlicherseits sein möchte… Ich weiß von diesem Tag nicht mehr besonders viel, außer dass ich abends die stärksten Kopfschmerzen hatte, die ich bis dahin kannte und mit fester Überzeugung einschlief. -Nie wieder in meinem ganzen Leben werde ich soetwas machen 😉

Tja, heute, 17 jahre später, weiß ich, dass es einfach nicht die Art Aufstellung war, die für mich richtig war. Ich möchte diese Art und Weise, Aufzustellen, auch überhaupt nicht weiter bewerten.

 

Meine Reise ging weiter. Etwa ein Jahr später, saß ich bei einem Schweizer „Geistheiler“. -Wieder hatte meine Mama die Idee. Sie kannte ihn schon längere Zeit und war sehr begeistert von ihm.

Er sollte in meiner Aura lesen… Ich erzählte von der Beziehung zu meinem damaligen Partner, welche mich schwer belastete. Er schaute um mich herum. Dann sagte er mit Schweizer Dialekt: „Naja, da brauchst dich nicht wundern. Woher soll er denn wissen, wie eine Beziehung geführt wird? Hast du dir mal seine Eltern angeschaut?“ Wow, ja… Diese waren damals etwa 10 Jahre getrennt und führten immer noch einen Rosenkrieg. Dann fuhr er fort: „Mach da am besten mal eine Aufstellung!“ Meine Alarmglocken klingelten noch Stunden später…

Trotzdem -offen wie ich bin- versuchte ich es. Er selbst war es, der diese Methode aufzustellen entwickelt hatte. -Schamanisch. Im Freien. Bei Wind und Wetter. Bei Schnee, Regen, Donner, Sonnenschein. Im Einklang mit der Natur. -Familienstellen nach Ruedi Schmid. Ja, das passte bei weitem besser zu mir…

Sogar so gut, dass ich von 2012-2014 die Ausbildung bei ihm machte. 2 Jahre, nachdem meine Mama die Ausbildung abgeschlossen hatte und unglaublich begeistert war. Zum einen, weil ich spürte, dass es mir unglaublich gut tat. Und zum anderen, weil ich wusste, ich möchte, dass meine zukünftigen Kinder frei sein dürfen, von all den Lasten, welche nicht zu ihnen gehören.

Und seither ist es meine absolute Herzensarbeit. Zusammen mit meiner Mama leite ich die Aufstellungen und wir verhelfen den unterschiedlichsten Menschen, in den unterschiedlichsten Prozessen, zu mehr Frieden…

 

So, aber was ist Familienstellen denn eigentlich?

Entgegen dem Wort FAMILIENstellen, kann man alles aufstellen. Man kann seine berufliche Situation aufstellen. Organe, Häuser, Länder, Gefühle, Beziehungen,… Aber natürlich auch seine Familie. Oder eben die Herkunftsfamilie. -Sogar bis zu 7 Generationen zurück…

Fast jeder kennt es.. Ein Thema, das sich durch Generationen zieht. Der Mutter ging es schon so. Der Oma und der Uroma. Beim schamanischen Familienstellen, bei uns, läuft es dann folgendermaßen ab. An dem jeweiligen Tag kommen morgens die vier Personen, welche eine eigene Aufstellung haben. Und es kommen zwischen 8 und 12 weitere Personen, welche als Stellvertreter dabei sind. Diese brauchen wir dringend. Aber auch die Stellvertreterrollen sind super wichtig für die Personen selbst. Wir machen dann eine Einführungs- und Kennenlernrunde. Anschließend gehen wir raus ins Freie. Auf ein vorbereitetes (geräuchertes), begrenztes Feld. Dieses Feld stellt das Leben dar, der Person die aufstellt. Wir machen einen Kreis. Nehmen uns an den Händen, laden Helferwesen, Ahnen, Energien und Wesen ein, die uns unterstützen möchten. Die Stellvertreter nehmen außen auf Bänken platz und halten die Energie. Derjenige, der aufstellt, steht mit meiner Mama und mir im Feld und erzählt uns in wenigen Sätzen, worum es geht. Was er aufstellen möchte. Dann setzt er sich raus zu den anderen. Wir besprechen uns dann kurz und holen dann einen Stellvertreter nach dem anderen. Alle, die wir eben brauchen. -Diese Stellvertreter wissen zu beginn nicht, wer sie sind. So verlassen sie sich voll und ganz auf ihr Gefühl. Der Kopf ist ausgeschalten und sie machen das, was wir viel zu selten machen. -Einfach fühlen… Irgendwann kommt dann auch die Person, die aufstellt aufs Feld. Und auch dann geht es ums fühlen. Zu wem fühle ich mich hingezogen. Zu wem überhaupt nicht? Wo geht es mir gut? Wo liegt ein Konflikt, eine Spannung,… Es wird dann nach und nach aufgedeckt, wer wer ist. Und dann werden Lasten zurückgegeben. Diese Lasten geben wir in Form von Steinen zurück. Und sie kommen dort hin zurück, wo sie hingehören. Damit jeder wieder das bei sich hat, was zu ihm/ihr gehört… Damit wir frei sind von Lasten, die wir für andere tragen. Die wir -meist aus Liebe- übernommen haben oder die über Generationen weiter gegeben werden. Und genau das ist der Heilungsprozess. Jeder Mensch soll „nur“ sein Päckchen tragen müssen. Alles andere wird uns irgendwann zu schwer…

Ich möchte euch ein Beispiel erklären.

Heidi erzählt uns auf dem Feld folgendes: „Ich muss als Frau immer die Starke sein. Mein Mann übernimmt überhaupt keine Verantwortung und alles liegt an mir. Dadurch finde ich nicht in meine Weiblichkeit und es hat keinen Platz für meine Gefühle, weil ich eben immer stark sein muss.“

Auf unser Nachfragen, wie ihre Kindheit war, wie sie aufgewachsen ist, ob sie ihre Großeltern noch kennt,…. fährt sie fort: „Mein Papa war ein total lieber Mann. Er war viel für uns Kinder da. Meine Mama war eher kühl und hart. Sie hat sich nie Zeit für uns genommen und alles andere war wichtiger. So habe ich auch meine Oma (die Mutter der Mutter) in Erinnerung…“

Schon jetzt erkennt Heidi erste Zusammenhänge. Sie setzt sich raus. Nachdem ich mich mit meiner Mama besprochen habe, holen wir Stellvertreter rein. Wir brauchen auf jeden Fall die Weiblichkeit. Wir brauchen Selbstliebe. Natürlich sie selbst, Vater, Mutter, Opa mütterlicherseits, Oma mütterlicherseits und den Ehemann. Und dadurch, dass auf dem morphogenetischen Feld alles mit allem verbunden ist, passiert es… Das unerklärliche… Die Stellvertreter, welche Heidi noch nie zuvor gesehen haben, verhalten sich genau so, wie es zu erwarten ist. Der Stellvertretende Vater ist total fürsorglich, die Mutter gestresst, vielleicht genervt,……… Und dann nimmt alles seinen Lauf. Heidi wird ihrer Mutter sagen, dass sie sich mehr Mamaliebe gewünscht hätte. Eine Mama, die Zeit hat, die ihr etwas vorliest, die Wärme gibt. Die Mutter wird sagen, dass das bei dem Vater ja nicht ging, da sie immer die Starke sein musste, während er keine Verantwortung übernahm… -Aha! 😉

Die Oma hat das selbe erlebt… Und dann darf Heidi diese Übernommene Lasten zurückgeben. Sie darf ihren Eltern das Männer- und Frauenbild zurückgeben, das ihr vermittelt wurde. Sie darf Glaubenssätze zurückgeben. Sie darf Solidaritäten lösen, sie darf ihren Eltern die Verantwortung für deren Leben zurück geben und vieeeeles mehr… Plötzlich fällt der Oma auf, dass sie die Weiblichkeit verflucht hat. Weil „man als Frau immer nur stark sein muss“. Sie kann diesen Fluch lösen und Heidi gibt ihr die Last aus dem Fluch zurück.

Während Heidi so vieles löst und zurück gibt, nähert sich (einfach aus dem Impuls, ohne zu wissen, was er/sie ist), die Weiblichkeit. -Oder die Selbstliebe. Sie sagen, dass sie super finden, was Heidi hier tut. Sie werden Heidi in den Arm nehmen und unterstützen. -Natürlich!! Sie wollen ja, dass Heidi Selbstliebe und Weiblichkeit leben kann. Wenn wir dann aufdecken, dass Heidi nun Selbstliebe und Weiblichkeit in den Armen hält, kullern meist Freudetränen. Es ist geschafft. Ein riesen Schritt. Und auch Vater, Mutter, Oma, Opa finden das super, was hier passiert ist. Ganz egal, ob sie noch leben oder nicht. Sie spüren den Frieden. Sie spüren, dass es nicht darum ging, einen Täter, einen Schuldigen zu suchen. Und das beste daran… Heidis kleine Tochter wird dieses Thema nicht mehr tragen müssen. -Dafür andere Themen 😉

 

Ja, das war ein Einblick in unsere Herzensarbeit. Die Aufstellungen finden zwischen Stuttgart und Ulm statt. Nur 2km neben der Autobahnausfahrt Aichelberg. Die Termine findet ihr auf der Homepage meiner Mama.

www.sabine-goelz.de/familienstellen

 

Lieben Dank fürs Lesen,

von Herzen, Jenny

 

 

18.September 2022

Jetzt Kontaktieren!